Reiz-Konstante
Eine absolute Konstante seit Gründung der Firma anno 1983 ist die herausragende ästhetische Qualität der Lautsprecher von Sonus faber: Gestaltung, Materialien und Verarbeitung sind auf diesem Niveau wirklich ganz selten woanders zu finden - das gilt insbesondere mit Blick auf die Produkte der letzten vier oder fünf Jahre, in denen sich Sonus faber auch ausgerechnet in Sachen Design-Inspiration kontinuierlich gesteigert und selbst überboten hat. Dementsprechend wurde nicht eben selten darüber gesprochen und geschrieben, ich hatte mir eigentlich vorgenommen, diesmal darauf nicht einzugehen… Nun ja, auch die Gestalt einer Olympica III in natura vor Augen löst einfach Emotionen aus, die schwer in Worte zu kleiden sind, die beileibe nicht jeder ausgezeichnet gefertigte und gekonnt gestaltete Lautsprecher so zu wecken vermag.
Dabei beinhaltet die Optik der Olympica III nicht wirklich viel Neues; die harmonisch geschwungene Formgebung des Korpus wirkt vertraut, man kennt die überragend hochwertigen Holzteile und x-fach polierten Lackierungen, die Metall-Plaketten, das abgesteppte Echtleder und praktisch alle liebevollen Details. Bis auf eines: Den quadratisch fein perforierten Metallgrill der seitlichen Bassreflex-Öffnung, unten raffiniert auslaufend. Dahinter steckt freilich eine technische Neuerung, auf die ich später noch komme. Das Gesamtbild dieses Lautsprechers zeigt wieder einmal deutlich: Sonus faber hat es geschafft, ein sehr charakteristisches, facettenreiches und dennoch kompatibles Design zu etablieren, an dem man sich nicht satt sieht - Olympica bildet da keine Ausnahme. Wer so ein Schmuckstück gekauft hat, muss einfach stolz darauf sein, anders kann ich mir das nicht vorstellen.
Doch zumindest einstweilen genug des verdienten Lobes, wie präsentiert sich der Olympica III technisch? Eine erste Neuerung der Olympica-Serie findet sich gleich beim Korpus: Die auf den ersten Blick von vorn unverändert aussehende Form ist erstmalig asymmetrisch. Obwohl die Bögen der geschwungenen Seitenteile nach wie vor die charakteristische, von einer Laute inspirierte Linie aufweisen, sind sie nicht gleich geformt. Diese Modifikation umgeht jegliche Parallele zwischen den Gehäuseteilen und hilft so, Resonanzen im Inneren der Konstruktion zu vermeiden. Gleichzeitig schafft dieser neue Grundriss Platz für ein neues Bassreflex-System, das hauptsächlich auf den bei der Entwicklung der Aida gemachten Erfahrungen beruht.