Bild und Ton
Alle Achtung: So viel Sound aus solch flachen Schallwandlern bekommen Testredakteure selten zu hören. Eindeutig sind die links und rechts am Schirm eher nur angedeuteten Lautsprecher nicht nur ein Werbegag, sondern leisten trotz ihres schlanken Designs seriöse Arbeit. Da spielen erstaunlich markige Tiefen auf, die einem wohliges Home-Cinema-Kribbeln vermitteln, ohne dabei zu überziehen oder gar den Höhen die Show zu stehlen. Mit anderen Worte: Das Konzept des etwas kleineren Kinoschirms geht auch in puncto Klang auf, da nicht zwangsweise Platz für eine externe Soundanlage eingeplant werden muss.
So ausgewogen und effektvoll wie der Klang präsentierte sich auch das Bild des Full-HD-Flachmanns. Von den Panasonic-Plasmas ist man bereits beste Qualität gewohnt. Nun setzt der Japaner seine Bild-Erfolgsgeschichte mit LCD-Technologie auf ähnlich hohem Level fort. Wer im Menü den Darstellungsmodus „Film" und die Farbtemperatur „warm“ einstellt, muss kaum noch Feinarbeit leisten. Allenfalls die Besonderheiten der unterschiedlichen Zuspieler sind zu berücksichtigen, in dem man das Bild pro Eingang separat justiert. Wer das hinter sich gebracht hat, darf entspannt zurücklehnen und eines der harmonischsten Kinobilder der LCD-Welt genießen.
Die AV-Magazin-Redakteure hüpften von einem Highlight zum nächsten. Test-DVD 1: „Fascination Nature“ – von glutroten Wüstenlandschaften bis kaltblauen Eisgebirgen zog der Viera mit klaren, intensiven und natürlichen Farben in seinen Bann. Test-DVD 2: „Der Herr der Ringe“ – dunkle Gestalten zogen durch die dunklen Gänge der Zwergen-Minen von Moria, und der Viera gab die feinen Grauschattierungen und spektakulär animierten Perspektiven akribisch wieder. Test-DVD 3: „Star Wars III“ – ob ferne Planetenoberflächen im Bildhintergrund oder Gesichter in Großaufnahme, der Viera zeichnete alle Motive weich, natürlich und fein detailliert nach. Kurz: Da stimmte nahezu alles. Besonders beeindruckte die AV-Magazin-Redakteure die exakt eingehaltene Farbdarstellung über alle Helligkeitsnuancen hinweg. Kein Wunder überzeugte der LCD mit seiner Darstellung der dunklen Moria-Minen: Selbst das Testbild „Grautreppe“ zeigte so gut wie keine Schwankungen, alle Abstufungen von Tiefschwarz bis strahlend Weiß gab das Panel in Grautönen ohne jeglichen Farbstich wieder. Beeindruckend.
Fast glaubt man, einen Panasonic-Plasma vor sich zu haben. Tatsächlich kam der LCD-Newcommer seinen Kollegen erstaunlich nahe. In der Schwarzdarstellung hatte er aber dann doch noch das Nachsehen: Ganz so dunkel wirkte er nicht. Trotz dieser leichten Schwäche versetzt der Schirm versiert in Kinolaune: Wenn es den Tiefen der Moria-Minen nicht an Spannung und Wirkung fehlte, darf man sich mit der Leistung des Full-HD-LCD durchaus zufrieden geben. Zumal das IPS-Panel im Test absolut hielt, was man von der neuen Schirmstruktur erwartet – selbst extrem von der Seite oder etwas schräg von oben betrachtet behielten die Bilder ihre volle Brillanz. Damit kann der Panasonic-LCD ein wichtiges Plus für sich verbuchen.
Doch nun endlich zur spannendsten Frage: Wie gekonnt geht der Full-HD mit High Definition um? Kann die hohe Auflösung auf dem 94-Zentimeter-Schirm ebenso atemberaubende Wirkung erzielen wie auf größeren Heimkinos?
Eines jedenfalls ist ganz sicher: Wer mit dem 37er Panasonic James Bond das erste mal in HD zockend im Casino Royale erlebt, wähnt sich in einer völlig neuen Filmwelt. Daniel Craig schien am Pokertisch die Test-Redakteure genauso eindringlich zu fixieren wie seine Gegenspieler, und die handfesten Duelle im engen Treppenhaus des Hotels wirkten fast so hautnah und realistisch wie im Kino. Besser kann sich ein TV kaum empfehlen.
Restlos alle Cineasten-Wümsche kann der 37er Fernseher trotz dieser Leistung nicht erfüllen. Das letzte mögliche Quäntchen High-Definition-Spannung erzielen erst größere Schirme. Das wird klar, wenn man High-End-TVs wie den Panasonic Full-HD TH-50 PZ 700 zum Vergleich heranzieht. Das Spitzenmodell mit 37 Zoll stößt dagegen offensichtlich trotz der ausgefeilten und qualitativ hochwertigen Bilder auf natürliche Darstellungsgrenzen.
Wer sich jedoch den Gefallen tut und diesen direkten Vergleich gar nicht erst unternimmt, wird vom TX-37LZD70 auf keinen Fall enttäuscht – sondern erhält für Standard- wie auch für HD-Bilder einen ambitionierten wie zuverlässigen High-Definition-Partner.